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Abgedeckte Hügel sind unbelastet

Im Gewerbegebiet Kall II sind vermeintliche Erdhügel mit weißen Planen geschützt – Architekt klärt auf – Material wird geschützt – Hilger Holz zieht von Broich nach Kall

Kall – Schon seit Wochen fragen sich Verkehrsteilnehmer, die über die Landesstraße 206 das Gewerbegebiet in Kall passieren, warum auf dem Gelände neben dem McDonald’s-Restaurant Erdhaufen mit weißen Planen abgedeckt sind. Hat das etwas mit belasteten Böden in dem Bereich zu tun, deren Existenz die Gemeinde Kall nicht abstreitet? Wurde auch im „alten“ Gewerbegebiet mit Blei belastete Erde zur späteren Wiederverwendung zusammengeschoben, wie das vor Kurzem auf der anderen Seite der Landstraße im Gewerbegebiet III der Fall ist? Wurden deshalb die Erdhaufen abgedeckt?

Eine Nachfrage beim zuständigen Architekten Hartmut Kloock aus Bergisch Gladbach bringt Aufklärung: Bei dem Material handelt es sich keineswegs um Erde, sondern um recyceltes Material, kurz RCL. Das entsteht durch die Wiederaufbereitung von Abbruchmaterial. „Früher wurde Abbruch von Gebäuden oder anderen festen, noch verwertbaren Stoffen, einfach entsorgt“, erinnert sich Kloock. Mittlerweile habe man erkannt, dass es sich dabei um wertvolles Material handelt, dessen Wiederverwendung auch noch umweltfreundlicher sei, als neues Material zu produzieren.

Links McDonald’s, rechts Möbel Brucker – in der Mitte die abgedeckten Haufen, die laut Architekt Hartmut Kloock aus unbelastetem Recycling-Material stammen. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Der Architekt hat derzeit die Aufgabe, für das Unternehmen Hilger Holz, das, wie die Presse bereits berichtete, von Broich nach Kall ziehen wird, das Grundstück zu begradigen, bevor es mit dem Bau losgehen kann. Kloock: „Bei dem abgedeckten Hügel handelt es sich um zurzeit etwa 1500 Kubikmeter RCL. Wie Kloock weiß, entstammt das Material Abbruchstellen aus der Region. „Die Steine von den Häusern sind in der Regel unbelastet. Das Umweltamt prüft außerdem das angelieferte Material darauf, ob es einwandfrei ist und die maximal erlaubte Bleibelastung eingehalten wird“, erklärt Kloock.

Abgedeckt wurde das Material hauptsächlich aus dem Grund, dass es durch Regen nicht weggeschwemmt wird. „Derzeit sammeln wir das RCL über mehrere Wochen, denn er ist nicht ständig verfügbar“, so Kloock. RCL wird zum Schluss auf den aufgefüllten Boden aufgebracht, verdichtet und sorgt so für die Endfestigkeit der nutzbaren Flächen. Denn bei Hilger Holz zählt natürlich die Tragfähigkeit der Böden, wenn tonnenschwere Holztransporter ständig aufs Gelände kommen. „Außerdem bieten die Böden eine gute Festigkeit für die Errichtung der Hallen.“

Ein netter Nebeneffekt dieser Abdeckung: Auch bei Trockenheit gibt es keine Belastung, denn es kann kein Staub zum benachbarten Schnellrestaurant gelangen. Grundsätzlich werden auf den von Kloock betreuten Baustellen die RCL-Hügel abgedeckt. „Das hat in keiner Weise etwas mit Belastungen zu tun, sondern ist einfach nur ein Schutz gegen starken Regen – und den hatten wir in den letzten Wochen reichlich“, sagt Kloock.

pp/Agentur ProfiPress