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Fäden laufen im Rathaus zusammen

Alice Gempfer übernimmt in der Gemeinde Kall zentrale Koordination von Integrationsprojekten – Ansprechpartnerin für Ehrenamtler der Flüchtlingshilfe – Nächstes großes Projekt: Integrationshaus Kall

Kall – „Unser Ziel war es, eine Stelle zu schaffen, mit der wir das Ehrenamt in Kall entlasten können“, erklärte Bürgermeister Herbert Radermacher bei der Vorstellung der neuen Verwaltungsmitarbeiterin Alice Gempfer durch ihn, den Allgemeinen Vertreter und Kämmerer Michael Heller sowie Pressesprecherin Michaela Kratz.

Alice Gempfer ist Dipl.-Sozialpädagogin und in Kall nun zuständig für Integration. Zur Entlastung und auf Wunsch der früheren ehrenamtlichen Koordinatoren Dorothea Muysers und Hartmut Kieven, die die Flüchtlingshilfe Kall auch mit Hilfe des Caritasverbands für die Region Eifel aufgebaut haben, laufen die Fäden nun im Rathaus zusammen. „Ich finde es bezeichnend, dass Politik und Verwaltung einer relativ kleinen Kommune wie Kall so zeitnah auf die Flüchtlingssituation reagiert und eine entsprechende Stelle eingerichtet haben“, sagte Alice Gempfer Der größte Respekt aber, darin waren sich alle einige, gelte den Ehrenamtlichen selbst.

Aktuell sind der Gemeinde Kall 227 Flüchtlinge zugewiesen, sie sind in gut 30 Häusern und Wohnungen dezentral im Kern- und den Außenorten untergebracht. Die meisten von ihnen stammen aus Syrien, gefolgt von Irak und Afghanistan. Erste Praktika und auch Arbeitsverhältnisse wurden vermittelt. Alle gute 35 schulpflichtigen Kinder haben mittlerweile einen Schulplatz. Weitere Asylbewerber leben vorübergehend (in der Regel drei bis sechs Wochen) in der Landeseinrichtung im Gewerbegebiet. Für sie ist die Gemeinde Kall nicht zuständig. Sie werden im Auftrag der Bezirksregierung rund um die Uhr von einer Betreiberfirma versorgt und betreut, bis sie einer Kommune zugewiesen werden.

Für die Wahlkallerin Gempfer, die in den vergangenen Jahren als Redakteurin gearbeitet hat, ist die Arbeit vom Rathaus aus eine Rückkehr zu den beruflichen Wurzeln. Nach ihrem ersten Studium war sie als Sozialpädagogin unter anderem für eine stationäre Jugendhilfeeinrichtung, ein städtisches Jugendamt und einen Träger der Erwachsenenbildung tätig. Seit rund einem Jahr engagiert sie sich ehrenamtlich bei der Flüchtlingshilfe Kall. Gempfer: „Es ist mir ein Herzensanliegen, daran mitzuarbeiten, dass die schutzsuchenden Menschen sich hier in Kall willkommen fühlen und private wie berufliche Perspektiven entwickeln können.“ Zudem, ergänzte sie, bedeuteten – nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels – die meist jüngeren und teils gut ausgebildeten „neuen Nachbarn“ eine große Chance für Kall.

Bestehende Integrationsprojekte wie das Begegnungscafé und die internationale Sprechstunde der Flüchtlingshilfe Kall werden weiterhin von ehrenamtlichen Kräften durchgeführt. Organisiert und begleitet werden sie nun von der neuen Fachkraft. Zudem finden im Rathaus regelmäßige Austausch- und Infotreffen statt, die Ehrenamtler werden zwischen den Veranstaltungen mit Infopost versorgt. Insgesamt engagieren sich rund 40 Männer und Frauen ehrenamtlich in der Kaller Flüchtlingshilfe, unter anderem als Hausbetreuer, im Begegnungscafé und der internationalen Sprechstunde, im Spendenlager und bei Deutschkursen.

„Zur gelungenen Integration gehört neben den wichtigen Sprachkenntnissen auch die Teilnahme am Arbeitsleben“, so Michael Heller und ergänzt: „Dazu sind Frau Gempfer und die Flüchtlingshilfe Kall in engem Kontakt mit Jobcenter und Integration Point. Künftig soll der Kontakt zu den Kaller Unternehmen weiter intensiviert werden, um Praktikums- und Arbeitsstellen zu vermitteln.“

Auf die neue Verwaltungsmitarbeiterin wartet auch ein ganz neues Projekt: das Integrationshaus. Das Konzept für eine Begegnungsstätte für Bürger und Flüchtlinge im Kernort Kall und damit zentral im Kreis Euskirchen war erst vor wenigen Wochen genehmigt worden. Im Rahmen des Sonderprogramms „Hilfen im Städtebau für Kommunen zur Integration von Flüchtlingen“ des Landes NRW wurde der Gemeinde Kall eine Fördersumme von fast 1,2 Millionen Euro bewilligt – eine der höchsten Summen im Kreis Euskirchen.

pp/Agentur ProfiPress