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Babyfreundlich mit Auszeichnung

 Kreiskrankenhaus Mechernich erhielt eines von bundesweit vier Doppelzertifikaten der Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“ – Festakt mit NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens – Vorbild für Kliniken im gesamten Bundesland

Mechernich – Die Klinik für Geburtshilfe und die Kinderklinik im Kreiskrankenhaus Mechernich wurden beide als „babyfreundlich“ im Sinne der gleichnamigen Initiative von Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Unicef zertifiziert. Das Mechernicher Krankenhaus ist damit eine von bundesweit vier Kliniken mit dem Doppelzertifikat. NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens lobte bei der Auszeichnung im Elisabethsaal des Kreiskrankenhauses den Vorbildcharakter für Kliniken im gesamten Bundesland.

Doppelt ausgezeichnet: Die Klinik für Geburtshilfe und die Kinderklinik im Kreiskrankenhaus Mechernich wurden beide als „babyfreundlich“ im Sinne der gleichnamigen Initiative von Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Unicef zertifiziert. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Doppelt ausgezeichnet: Die Klinik für Geburtshilfe und die Kinderklinik im Kreiskrankenhaus Mechernich wurden beide als „babyfreundlich“ im Sinne der gleichnamigen Initiative von Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Unicef zertifiziert. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Deutschlandweit wurden bisher 96 Kliniken für Geburtshilfe und vier Kinderkliniken von der Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“ zertifiziert. Das heißt natürlich nicht, dass andere Kliniken „babyunfreundlich“ sind. Vielmehr erfüllen die ausgezeichneten „Babyfreundlichen Krankenhäuser“ bestimmte Kriterien der Initiative. Dazu gehören die Förderung der Eltern-Kind-Bindung, der Entwicklung und des Stillens.

„Bonding“ und Stillförderung schon im Kreißsaal

Im der Umsetzung bedeutete das, dass zunächst rund 100 Mitarbeiter mit der Philosophie vertraut gemacht und geschult werden mussten. Um die Bindung zwischen Eltern und Kind zu stärken, setzt das Krankenhaus-Team auf das sogenannte „Bonding“. Dazu wird das Baby zum Beispiel direkt nach der Geburt auf die Brust der Mutter gelegt, um so früh wie möglich den beruhigenden Hautkontakt herzustellen.

NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens lobte den Vorbildcharakter des Kreiskrankenhauses Mechernich für Kliniken im gesamten Bundesland. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens lobte den Vorbildcharakter des Kreiskrankenhauses Mechernich für Kliniken im gesamten Bundesland. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

„Die Geburtshilfe sah früher anders aus als heute“, erzählte Sarah Lückenbach, Abteilungsleiterin Organisation und Qualitätsmanagement im Kreiskrankenhaus Mechernich, die die Zertifizierung über mehr als vier Jahre begleitet hat. Heute sollten die Eltern gestärkt und mit ihrem Kind an der Brust nach Hause gehen – und nicht wie früher das bis dahin verwahrte Bündel von der Säuglingsschwester in die Arme gedrückt bekommen, brachte sie das Konzept auf den Punkt.

Ein ebenfalls wichtiges Kriterium für das „babyfreundliche Krankenhaus“ ist die Stillförderung, die hier schon im Kreißsaal beginnen soll. „Stillen ist die einzige adäquate Ernährung für Säuglinge und vor allem für Frühgeborene“, erklärte Katrin Grunwald, Oberärztin in der Pädiatrie. Der Erfolg des Krankenhaus-Teams ist in diesem Bereich unter anderem an der Stillquote messbar. Demnach lag der Anteil der Kinder, die vollständig gestillt aus der Klinik für Geburtshilfe nach Hause entlassen wurden, vor fünf Jahren bei nur 15 Prozent. Seit dem vergangenen Jahr liegt der Anteil bei stetig mehr als 90 Prozent.

Hermann Gemke, Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Mechernich, zeigte sich stolz über Auszeichnung zum „Babyfreundlichen Krankenhaus“. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Hermann Gemke, Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Mechernich, zeigte sich stolz über Auszeichnung zum „Babyfreundlichen Krankenhaus“. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens sprach in ihrem Grußwort im voll besetzten Elisabethsaal von einer insgesamt besorgniserregenden Entwicklung im Umgang mit Schwangerschaft und Geburt in Deutschland. Die Schwangerschaft werde immer weniger als natürlicher Prozess und als eine wunderbare Zeit im Leben einer Frau wahrgenommen.

NRW-Gesundheitsministerin: Positives Beispiel für Diskussion mit Bedenkenträgern

Die Ministerin hatte vor zwei Jahren den „Runden Tisch Geburtshilfe“ ins Leben gerufen, der im November seinen Abschlussbericht unter anderem mit Handlungsempfehlungen zur Kaiserschnittrate und zur Situation der Hebammen vorgelegt hat. „Ich hätte mir gewünscht, dass ich schon früher zur Zertifizierung hier in Mechernich hätte kommen können. Dann hätten wir vor dem Hintergrund dieses positiven Beispiels mit den Bedenkenträgern am Runden Tisch diskutieren – und vielleicht auch einige Dinge in der Praxis widerlegen können“, sagte Barbara Steffens.

Der Elisabethsaal im Mechernicher Krankenhaus war zum Festakt der Zertifizierung voll besetzt. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Der Elisabethsaal im Mechernicher Krankenhaus war zum Festakt der Zertifizierung voll besetzt. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Die Auszeichnung des Mechernicher Krankenhauses sei deshalb ein Ereignis, von dem man gar nicht laut genug sprechen könne. Als Vorbild für viele Kliniken in NRW werde sie es als gutes Beispiel auf ihre weiteren Termine im Land mitnehmen, so Steffens.

Zum Abschluss der Zertifizierung überreichte Jörg Baltzer, Ehrenmitglied der WHO/Unicef-Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“ die beiden Auszeichnungsurkunden mit dem Picasso-Motiv „Maternité“. Stolz zeigte sich auch Hermann Gemke, Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Mechernich. „Dieser Weg wird kein leichter sein“, hatte er zu Beginn der Veranstaltung aus dem bekannten Lied von Xavier Naidoo zitiert. Nun habe man es aber gemeinsam geschafft und als zweites „Babyfreundliches Krankenhaus“ mit Doppelzertifikat das Land Nordrhein-Westfalen zum Spitzenreiter in der babyfreundlichen Entwicklung gemacht.

Kristina und Patrick Ackermann aus Kommern haben sich für die Geburt ihres zweiten Kindes wieder für das „Babyfreundliche Krankenhaus“ in Mechernich entschieden. Stolz halten die beiden Sohn Max einen Tag nach seiner Geburt. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Kristina und Patrick Ackermann aus Kommern haben sich für die Geburt ihres zweiten Kindes wieder für das „Babyfreundliche Krankenhaus“ in Mechernich entschieden. Stolz halten die beiden Sohn Max einen Tag nach seiner Geburt. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

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