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Gemeinsam alt werden im Kreuzberger Zimmer-Labyrinth

Eupener Literaturfreunde kamen bei der Lit.Eifel in den Genuss von Katja Altenhovens neuem Roman „Willkommen zuhause!“

Eupen – „Vermutlich konnten Sie mit dem Namen Katja Altenhoven bis vor kurzem ebenso wenig anfangen wie ich“, sagte Guido Thomé, Pressereferent im Kabinett von Isabelle Weykmans, Ministerin für Kultur, Beschäftigung und Tourismus in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (DG), zu den Gästen im gut besetzten Saal des Eupener Kulturzentrums Jünglingshaus, die zur Lit.Eifel-Lesung erschienen waren. Dass der Name der Autorin bislang nur wenigen geläufig war, liegt schlicht daran, dass sie einige bereits erfolgreiche Romane unter Pseudonym veröffentlicht hat. Erst ihr Roman „Willkommen zuhause!“, aus dem sie in der gemütlichen Wohnzimmer-Atmosphäre des Jünglingshauses mit Deckchen und Teelichtern auf den Tischen las, ist Mitte Oktober unter ihrem richtigen Namen erschienen.

Im gemütlichen Wohnzimmer-Ambiente des Eupener Kulturzentrums im Jünglingshaus lauschten die Zuhörer aufmerksam dem Vortrag von Katja Altenhoven, die dort ihr druckfrisches neues Buch „Willkommen zuhause!“ über eine Ü-40-WG vorstellte.  Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Im gemütlichen Wohnzimmer-Ambiente des Eupener Kulturzentrums im Jünglingshaus lauschten die Zuhörer aufmerksam dem Vortrag von Katja Altenhoven, die dort ihr druckfrisches neues Buch „Willkommen zuhause!“ über eine Ü-40-WG vorstellte. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

„Schaue ich hier in die Runde, so sehe ich fast ausschließlich Ü-40er“, stellte Thomé mit einem Schmunzeln fest. Auch dass überwiegend Bücherfreunde dieser Generation im Publikum saßen, kam nicht von ungefähr: Handelt Altenhovens jüngste Geschichte doch von einer ungewöhnlichen Wohngemeinschaft einiger befreundeter Mitt- und Endvierziger. Für ihre Lesung in Eupen, für die Altenhoven eigens aus Berlin angereist war, hatte sie drei längere Passagen ausgewählt: Von der Entstehung der WG-Idee über die Probe aufs Exempel bei einer gemeinsam unter einem Dach verbrachten Woche in einem Haus in der Uckermark bis hin zu einer personellen Änderung in der ursprünglichen WG-Zusammensetzung.

Berührend, mal traurig, mal lustig schildert Katja Altenhoven die Geschichte der 45-jährigen Renée, deren Mann bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben kommt. Trägt sie sich zunächst noch mit dem Gedanken, ihre riesige Kreuzberger Altbauwohnung aufzulösen und zu verkaufen, so lädt sie wenig später ihre engsten Freunde zu einem von Pavel, Heimleiter und Hobbykoch, zubereiteten Essen ein, um ihnen ihren Plan zu eröffnen. Zu ihrem eigenen Erstaunen lassen sich das ungleiche Paar Anne, eine Bundestagsabgeordnete und Pavel sowie ihre Sandkastenliebe Michael, ein Arzt und – wenn auch etwas später – der schon pensionierte Musiklehrer und Jazzliebhaber Wilfried, genannt Wille, auf das Wagnis ein.

Für die Lit.Eifel-Lesung in Eupen war die Autorin Katja Altenhoven eigens aus Berlin in die für sie (noch) unbekannte Eifel gereist. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Für die Lit.Eifel-Lesung in Eupen war die Autorin Katja Altenhoven eigens aus Berlin in die für sie (noch) unbekannte Eifel gereist. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Gleich mehrere Themen, die sich mit zunehmendem Alter auftun, hat die ehemalige Tageszeitungsjournalistin Katja Altenhoven in ihrem neuen Buch verpackt, etwa die Frage, wie und mit wem man im Alter zusammenleben will. Auch mit dem Thema Demenz geht sie feinfühlig um: Als Wille sich neu verliebt, gleichzeitig aber an merkwürdigen Ausfallerscheinungen leidet, wird die WG auf eine harte Probe gestellt.

Sie interessiere sich für das Thema „Leben im Alter“, sagte Katja Altenhoven, selbst Jahrgang 1962, nach der Lesung im Gespräch mit Guido Thomé, der ihr einige Fragen zum Buch stellte und auch die Zuhörer ermunterte, es ihm gleichzutun. „Wir werden alle älter. Und oft hat das Älterwerden damit zu tun, dass man krank wird“, begründete Altenhoven, die auch als Dokumentarfilmerin tätig ist, ihre Themenwahl.

pp/Agentur ProfiPress