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Aus „kleiner“ wird große Gesamtschule

Sekundarschule Mechernich/Kall wird weiterentwickelt – Abitur nach 13 Jahren – Politische Gremien haben zugestimmt

Kall/Mechernich – Die Eltern selbst waren es, die die Weiterentwicklungspläne der Sekundarschule Mechernich-Kall angeregt haben. Die Schüler an der Sekundarschule Mechernich-Kall sollen demnächst auch an der eigenen Schule Abitur machen können. Dem haben jetzt die politischen Gremien in Kall und Mechernich zugestimmt. Auch die Schulaufsicht des Regierungspräsidenten hat sich offen gezeigt.

Um die bereits eingeschulten Sekundarschüler in den Gesamtschulbetrieb integrieren zu können, muss nun die vereinbarte kooperative Schulform formell in eine teilintegrierte umgewandelt werden. Die Jahrgänge 5 bis 10 sollen in Kall, die Klassen 5 bis 13 in Mechernich unterrichtet werden.

Das Abitur nach 13 Jahren ist nach Klasse 10 ebenso möglich wie der Wechsel an ein anderes Gymnasium. Weder das Gymnasium am Turmhof in Mechernich, noch das Wirtschaftsgymnasium Kall und das Hermann-Josef-Kolleg in Steinfeld sollen beeinträchtigt werden.

Andere Schulstädte aus der Umgebung hatten sich gegen die Weiterentwicklung der Sekundarschule Kall/Mechernich zur Gesamtschule ausgesprochen, weil sie befürchten müssen, dass dann Schülerzuströme aus den Kommunen Mechernich und Kall ausbleiben. Die Schulträgerkommunen teilen diese Bedenken allerdings nicht – und haben sie mit detaillierten Begründungen auch zurückgewiesen.

Die Schulpflegschafts-Vorsitzende Birgit Born-Bentfeld (Mechernich) und Alexandra Mertens (l.), Elternvertreterin vom Standort Kall in der Schulkonferenz, machten gemeinsam mit Schulleiterin Dagmar Wertenbruch (m.) einen Vorstoß in den Rathäusern Kall und Mechernich zur Weiterentwicklung der Sekundarschule Mechernich-Kall zu einer Gesamtschule, die ihre Schüler wahlweise über die Klasse 10 hinaus bis zum Abitur führt. Die politischen Gremien in Kall und Mechernich haben dem jetzt zugestimmt. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Die Schulpflegschafts-Vorsitzende Birgit Born-Bentfeld (Mechernich) und Alexandra Mertens (l.), Elternvertreterin vom Standort Kall in der Schulkonferenz, machten gemeinsam mit Schulleiterin Dagmar Wertenbruch (m.) einen Vorstoß in den Rathäusern Kall und Mechernich zur Weiterentwicklung der Sekundarschule Mechernich-Kall zu einer Gesamtschule, die ihre Schüler wahlweise über die Klasse 10 hinaus bis zum Abitur führt. Die politischen Gremien in Kall und Mechernich haben dem jetzt zugestimmt. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

„Die Gesamtschule entspricht auch dem Wunsch vieler Eltern, die die Bildungswege ihrer Kinder gerne länger offen halten möchten”, so Birgit Born-Bentfeld, die Schulpflegschaftsvorsitzende der Sekundarschule Mechernich-Kall, die den Verwaltungen Kall und Mechernich den Weiterentwicklungsvorschlag gemeinsam mit Alexandra Mertens (Kall) und Schulleiterin Dagmar Wertenbruch vortrug.

Letztere sagte, der „klare Elternwille“, die Sekundarschule als Gesamtschule bis zum Abitur weiterzuentwickeln, sei nicht nur Wunsch des bisherigen Jahrgangs, sondern auch bei der Mehrheit der insgesamt knapp 150 Anmeldungsgespräche für das Schuljahr 2014/15 sowie bei allen Ummeldungsgesprächen von Schülern anderer Schulformen an die Sekundarschule zum Ausdruck gekommen.

In Gesprächen und Versammlungen drängen Eltern auf Abiturvariante

Die Sekundarschule habe vom Start weg eine sehr gute Entwicklung genommen, so die Schulleiterin. In den beiden ersten Jahren lagen die Anmeldezahlen über den Erwartungen. „Wenn die Schule zur Gesamtschule wird und alle Abschlüsse bietet, wird die Attraktivität nochmals gesteigert“, so Dagmar Wertenbruch.

Auch bei den Elternversammlungen an den Grundschulen werde sie nachdrücklich von den Eltern gefragt, warum man die gemeinsame Schulform von Haupt- und Realschule nicht konsequent um die Variante erweitere, bis zum Abitur weiterzumachen.

Die „große Gesamtschule“ soll, wie jetzt schon die „kleine“, als Ganztagsschule mit intensiver Lehrer-Schüler-Bindung, längerem gemeinsamen Lernen, individueller Betreuung und Förderung auch am Nachmittag die bestmögliche Entwicklung jedes Kindes gewährleisten, so Wertenbruch.

„Wir erfüllen schon jetzt im Wahlpflichtbereich der Klassen 6 alle Bedingungen der Gesamtschule“, sagte die Schulleiterin, „da können die Sekundarschüler schon heute Französisch, Naturwissenschaften (Biologie, Chemie und Physik), Darstellen und Gestalten oder Arbeitslehre (Technik und Wirtschaft) als viertes Hauptfach wählen.“

Bürgermeister sprechen von einer „zukunftsweisenden Lösung“

Das von den Eltern favorisierte und nun vorgetragene Modell bezeichneten die Bürgermeister Herbert Radermacher und Dr. Hans-Peter Schick als für die Schulstädte Mechernich und Kall, aber auch das übrige Kreisgebiet gute und zukunftsweisende Lösung. Angesichts der übereinstimmend erwarteten Bevölkerungsentwicklung der nächsten Jahrzehnte betreiben Kall und Mechernich mit ihrer zentralen Lage und ihren hervorragenden Verkehrsverbindungen auch schulpolitische Vorsorge für das gesamte südliche und mittlere Kreisgebiet.

Für Kall erwartet man nun mehr Anmeldungen als bislang an der Sekundarschule. Statt nur bis zur Klasse 10 könnten die Gesamtschüler künftig auch bis zum Abitur an der gleichen Schule bleiben, ohne wechseln zu müssen. In Kall würden die Jahrgänge 5 bis 10 angeboten, in Mechernich durchgehend alle Klassen von der 5 bis zum Abiturjahrgang 13.

„Turbo-Abitur ist nicht für jedes Kind der beste Weg“

Gemeinsame Oberstufenkurse mit dem Gymnasium am Turmhof in Mechernich seien nicht nur denkbar, sondern würden angestrebt, das städtische Mechernicher Gymnasium selbst bleibe in seiner Existenz unangetastet und führe seine Schüler wie bisher nach 12 Jahren zum Abitur, die Gesamtschule Mechernich-Kall nach 13 Jahren.

Bürgermeister Schick: „Das gibt Eltern und Schülern je nach Stärke und Veranlagung die Möglichkeit, sich für individuelle Schullaufbahnen zu entscheiden. Das Turbo-Abitur ist nicht für jedes Kind der beste Weg.“

Nach wie vor möglich bleiben Wechsel nach Klasse 10 ans Gymnasium am Turmhof, so Bürgermeister Schick. „Auch in der Gemeinde Kall könnten die Zehntklässler problemlos von der Gesamtschule ans Hermann-Josef-KollegSteinfeld, zum Wirtschaftsgymnasium in Kall oder an ein anderes Gymnasium wechseln“, erklärte Bürgermeister Radermacher. Die freie Schulwahl sei von der Weiterentwicklung völlig unangetastet.

pp/Agentur ProfiPress