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„Stomaträger, organisiert Euch!“

Firmenicher Werner Böling spricht offen über ein Tabuthema – Krankenhausbesuchsdienst und Selbsthilfegruppe für Menschen mit künstlichem Darmausgang oder künstlicher Harnableitung – Zweite ILCO-Gruppe für Mechernich oder Kall geplant – Informationen, Tipps und am 5. November ein spezieller Weihnachstbackkurs für die Gruppe

Mechernich/Euskirchen – Werner Böling aus Firmenich ist einer der 25 Mitglieder der Euskirchener Selbsthilfegruppe der „Deutsche ILCO e.V.“ Und er kümmert sich Woche für Woche beim Krankenhausbesuchsdienst in Mechernich und Euskirchen speziell um jene Patienten, die gerade bei einer Operation einen künstlichen Darmausgang oder eine künstliche Harnableitung bekommen haben.

Der Name ILCO wird durch die Anfangsbuchstaben von Ileum (Dünndarm) und Colon (Dickdarm) gebildet. Die Selbsthilfegruppe Euskirchen, die Mitglieder auch aus der Stadt Mechernich und dem ganzen Kreisgebiet aufnimmt, existiert seit 25 Jahren. Ihr Sprecher ist Hans-Dieter Könn (Tel.: 0 22 51/ 74 193).

Werner Böling sprach das Tabuthema jetzt in einem Interview mit der Agentur ProfiPress offen an: „Wir wollen auf uns aufmerksam machen. Wir brauchen Akzeptanz – und wir wollen Betroffene ermutigen.“ Und zwar, das eigen Leben neu und mit geänderten Rahmenbedingungen, aber positiv selbst in die Hand zu nehmen.

Kochkurs im Dechant-Vogt-Haus vor einigen Wochen: Ulrike Meyer und Sabine Limburg, beide Diätassistentinnen im Marienhospital Euskirchen, backen am Mittwoch, 5. November, ab 17 Uhr mit Mitgliedern der ILCO-Selbsthilfegruppe Plätzchen und andere Leckereien zur Weihnachtszeit. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
Kochkurs im Dechant-Vogt-Haus vor einigen Wochen: Ulrike Meyer und Sabine Limburg, beide Diätassistentinnen im Marienhospital Euskirchen, backen am Mittwoch, 5. November, ab 17 Uhr mit Mitgliedern der ILCO-Selbsthilfegruppe Plätzchen und andere Leckereien zur Weihnachtszeit. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Außerdem hofft Werner Böling (Tel. 0 22 56/ 79 64), dass sich über mehr Öffentlichkeit neben Euskirchen eine zweite Selbsthilfegruppe im südlicheren Kreisgebiet etabliert, vorzugsweise in der Klinik- und Ärztestadt Mechernich, aber auch Kall wäre zentral und mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.

„Alle ILCO-Mitarbeiter engagieren sich ehrenamtlich und sind selbst Stomaträger oder Darmkrebsbetroffene“, so der bekannte Firmenicher, der lange für die Firma Custodis, heute Zikkurat, gearbeitet hat und lange Jahre Vorsitzender des SSC Firmenich war. Die monatlichen Treffen jeden zweiten Dienstag im Monat um 17 Uhr im Haus der Caritas, Frauenberger Straße 2-4 in 53 879 Euskirchen, dienen dem Austausch unter Betroffenen. Die Gruppenleiter sind speziell ausgebildet.

In der Gruppe tauschen sich die zurzeit rund 25 Mitglieder über die Bewältigung des Alltags sowie über spezielle oder sich aktuell stellende Probleme und ihre möglichen Lösungen aus. Außerdem gibt es bei den Treffen neueste Informationen und Schriften der Deutschen ILCO, berichtet Werner Böling: „Wir geben auch Tipps zur kompetenten fachlichen Beratung und Behandlung. Manchmal organisieren wir auch Fahrten zu auswärtigen Informationsveranstaltungen.“

Gruppensprecher Hans-Dieter Könn ergänzt, dass die Kreis Euskirchener Selbsthilfegruppe auch spezielle Kurse und Abende zum Stichwort Ernährung durchführt, zum Beispiel, wie jetzt im Dechant-Vogt-Haus der Stiftung Marien-Hospital Euskirchen am Mittwoch, 5. November, ab 17 Uhr zum Thema „Vorweihnachtliches Backen“. Es ist eine Anmeldung erforderlich unter Tel. (0 22 51) 74 193 bei Hans-Dieter Könn.

Der Gruppensprecher: „Wenn Betroffene zum ersten Mal in unsere Gruppe kommen, oder wenn wir sie in der Klinik besuchen, so ist eine ihrer ersten Fragen, die sie stellen: »Was darf ich essen?« Da dieses Thema fast alle bewegt, gibt es Anlass, fachliche Auskünfte einzuholen. Ulrike Meyer und Sabine Limburg, beide Diätassistentinnen im Marienhospital Euskirchen, haben ihre Unterstützung sofort zugesagt.“

pp/Agentur ProfiPress